Elektromobilität in Albanien

 

Kleine Robertsche Abschweifung 19

 

Am Rand der Strandpromenade von Golem sind wir weich geworden. Wir haben uns einen Mietwagen genommen. Noch schlimmer. Nicht einen, sondern zwei. Nach 2500 km zu Fuß wollen wir mal wieder so richtig den Fahrriemen schleifen. Sind ja ganz aus der Übung. Aber! Zu unserer Ehrenrettung: Wir mieten Elektroautos.

Wir wenden uns an den Chef des „Rent a Car-Unternehmens“. Grinsend zeigen wir Führerscheine, er grinst erheitert zurück. Geldscheine wechseln den Besitzer.

Albanische Elektromobile sind von schlichter, aber robuster Bauart. Rundlich, knuffig kommen sie daher und auf unnötigen Schnickschnack (Klimaanlage, Heizung, Fensterheber) wird verzichtet.

Auch in Albanien tüftelt man an sauberen Kraftfahrzeugen, aber so richtig vorwärts geht’s im Agrarland nicht. Die Reichweite unserer E-Autos ist dementsprechend unter aller Kanone. Allein die Stoßstangen sind ausgeklügelt, aus verstärktem Kunststoff produziert und halten manchen Knuff aus. Die Technik besticht durch Schnörkellosigkeit.

Ich nehme das blaue, Martina das rote Fahrzeug. Ungeduldig trampeln wir auf den „Gashebeln“ herum. Zunächst tut sich nichts, dann geht es ab. Schon nach kurzer Zeit knallt mir eine kreischende Dame, die ihren Führerschein offensichtlich im Lotto gewonnen hat, hinten drauf. Alles nicht so schlimm, es gab nicht einmal einen Kratzer. Auch Martina, die ihren kleinen roten Flitzer wie gewohnt umsichtig und vorausschauend durch den quirligen Verkehr steuert, erwischt es. Ein grüner Cabrio, offensichtlich mit Minderjährigen an Bord, drängt sie von der Fahrbahn. Auch das geht glimpflich ab.

Nach ca. 5 Minuten rollen unsere Autos aus, bleiben einfach stehen.. Wie kann das sein? Batterien gleichzeitig alle? Nein, es gibt ja keine. Ach ja, der Diensthabende des Fahrgeschäftes hat den Hebel umgelegt und damit die Stromzufuhr gestoppt. Die Fahrt ist zu Ende. Kurz war sie und wir hatten fast vergessen, wie viel Spaß

 

AUTOSCOOTER machen kann.

 

Ende der Abschweifung